11. Januar 2012

Eine Wunder-volle Kaffeepause




Wenn Sie die Wunsch-Geschichte von Lisa gelesen haben (Als es Geld regnete), erinnern Sie sich vielleicht noch, dass Lisa dringend Geld brauchte. Auch wenn sie von dem alten Herrn (Herr Breiting) einen satten Finderlohn für die gefundene Rassekatze bekommen hatte - immerhin 2.500 Euro - brauchte Lisa ein kontinuierliches Einkommen. Über den plötzlichen Geldsegen freute sie sich freilich sehr und fühlte sich in ihrem Glauben an der Macht der Gedanken wieder einmal bestätigt. Sie hat zwar noch keine Arbeitsstelle gefunden, aber sie war - wie immer - zuversichtlich und glaubte auch fest daran, dass sie in den kommenden Wochen eine Jobzusage bekommen würde.

Lisa nahm diese Wartezeit gelassen - sie hatte ja jetzt auch ein bisschen Geld (Finderlohn) zusätzlich zur Verfügung. Keine Panik, das wird schon... wiederholte sie in Gedanken immer wieder und visualisierte jeden Tag einen supertollen Arbeitsplatz,  wo sie sich unheimlich wohl fühlen und ihr die ausgeübte Tätigkeit Spaß machen würde. Sie hat in Gedanken ein tolles Drehbuch ihrer unmittelbaren Zukunft kreiert. Jeden Abend vor dem Einschlafen lud sie diese Drehbuch-Datei geistig auf ihre Festplatte herunter – es war ein Download the Future, sozusagen.

Tagsüber bewarb sich Lisa für jede ausgeschriebene Position, die für sie in Frage kam - sie tat alles was möglich war und wartete ab. Täglich verbrachte sie ein Paar Stunden vor ihrem PC und forstete die Stellenangebote durch. Das war einer der Vorteile der Großstadt, wo sie lebte: es gab immer genügend Unternehmen, die Mitarbeiter suchten - so musste sie nicht den erstbesten Job annehmen - sie konnte ein bisschen selektieren.
  
Schnucki, die Katze – die Lisa gefunden hatte – kam ihr jetzt auch immer öfter in den Sinn – sie hätte Schnucki am liebsten bei sich behalten, als sie diese vor ihrem Treppenhaus sitzend und verirrt vorfand. Lisa dachte auch an ihren Besitzer, Herrn Breiting, vom dem sie den  großzügigen Finderlohn bekam und erinnerte sich plötzlich an seine Einladung um die Katze jederzeit besuchen zu dürfen.

Ja genau - gute Idee, überlegte Lisa. Da sie die Telefonnummer von Herrn Breiting noch in der Anruferliste am Handy hatte, beschloss Lisa kurzerhand, ihn mal anzurufen.


Am nächsten Tag stand Lisa pünktlich um 3 Uhr nachmittags vor dem Haus des alten Herrn. Er wohnte in einer schönen Einfamilienhaussiedlung unweit von Lisa entfernt - so ging Lisa zu Fuß. Herr Breiting war sichtlich froh, dass Lisa vorbeikam. Auch Schnucki, die Katze schien sie wieder zu erkennen und hielt ihr Köpfchen zum Streicheln hin.

<< Kommen Sie, Lisa... der Kaffee ist auch schon fertig... aber vorher möchte ich Sie noch kurz meiner Tochter vorstellen. Sie wohnt auch hier, wie Sie bereits wissen. Das arme Kind - sie arbeitet zu viel! Aber zum Glück haben wir im Haus genügend Platz, so dass sie sich hier ein Büro einrichten konnte. Und für mich ist es ja auch besser so - es beruhigt mich zu wissen, dass ich nicht ganz alleine bin. Falls einmal etwas mit mir passieren sollte, Sie wissen schon...>> sagte der alte Herr zu Lisa.

Daraufhin gingen sie durchs Haus - es war tatsächlich riesig - die Einrichtung schien etwas älter zu sein... oder waren es Antiquitäten...? - fragte sich Lisa. Es waren recht schöne, alte Möbelstücke, imposant und gediegen. Na ja, wie auch immer... Lisa kannte sich nicht besonders gut aus mit alten Möbeln... es war ja auch egal.

Herr Breiting klopfte leise an einer der Türen und öffnete sie auch sogleich.

<< Carla, ich bin es nur... hättest du gerade etwas Zeit um mit uns eine Tasse Kaffe zu trinken? Wir möchten dich natürlich nicht stören, aber es würde mich freuen - mach doch mal eine kurze Pause, die würde dir bestimmt nicht schaden. Ich möchte dir gerne Lisa vorstellen. Sie hat doch unsere Schnucki gerettet! >>

Lisa und Herr Breiting gingen schon mal ins Wohnzimmer um den Kaffee einzuschenken. Eine Minute später kam Carla auch schon nach und so begannen sie miteinander zu plaudern. Lisa erfuhr, dass Carla sich selbständig gemacht hat und von zu Hause aus arbeitete. Sie machte alles alleine - vorerst - und sie schwamm regelrecht in Arbeit. Carla hatte nicht mal die Zeit um jemanden zur Unterstützung für ihr Büro zu suchen. Als sie hörte, dass Lisa gerade auf Jobsuche war, fragte sie gleich nach, ob Lisa Zeit und Interesse hätte, ihr gelegentlich im Büro auszuhelfen.

Lisa sagte auch zu - Carla erschien ihr auf Anhieb sympathisch - .also warum nicht...? Schließlich hatte sie jetzt ziemlich viel Zeit. Sie wusste zwar noch nicht genau, was sie alles erledigen sollte - es war ihr auch ziemlich egal. Sie fühlte sich in Carlas Gesellschaft richtig wohl. Sie dachte nur, wenn sie einen richtigen Job, eine Vollzeitbeschäftigung gefunden hat, kann sie Carla nicht mehr so oft im Büro aushelfen. Lisa fand das jetzt schon ziemlich schade. Na ja, wer weiß...  jetzt ist jetzt und später ist später... Schließlich sollte man im Hier und Jetzt leben.

Carla nahm Lisa gleich nach der Kaffeepause mit ins Büro um ihr alles zu zeigen. Lisa verabschiedete sich von dem alten Herrn und versprach bald wieder zukommen.

Im nachfolgenden Gespräch mit Carla erfuhr sie, dass Carla dabei ist, eine Partnervermittlung auf die Beine zu stellen - auf Franchise-Basis. Lisa fand das sehr interessant, zumal sie schon immer sehr gerne mit Menschen zu tun hatte. Sie sollte also im Büro aushelfen, bei allem, was  anfällt - Carla benötigte eine Allroundkraft damit sie selbst mehr um den Aufbau der Partnervermittlung kümmern konnte. Tja, da gab es wirklich viel zu tun! Zumal sich die Gründung der Partnervermittlung auch schon in der Gegend herumgesprochen hat und sogar erste Interessenten sich bereits telefonisch gemeldet hatten! Lisa war ziemlich beeindruckt, wie gut Carla organisiert war. Sie hatte ein System und alles hatte seinen Platz - es war kein gröberes Chaos zu erkennen. So gefiel Lisa die Sache immer besser... vor allem auch weil sie mit Carla auf einer Wellenlänge lag - da stimmte die Chemie!

Sie hatten ausgemacht, dass Lisa gleich am nächsten Tag, am Nachmittag anfangen sollte - sie besiegelten ihre Vereinbarung mit einem Handschlag – wie es in alten Zeiten üblich war.

Als Carla nach Lisas 5 Wochen intensiver Aushilfe fragte, ob Lisa es sich vorstellen könnte, bei ihr in der Partnervermittlung weiterzuarbeiten – in einer Festanstellung natürlich - strahlte Lisa übers ganze Gesicht. Na klar, konnte sie es sich vorstellen - und wie! Die Zusammenarbeit mit Carla machte ihr richtig Spaß - Lisa freute sich jeden Morgen ins Büro zu gehen. Und das nicht nur wegen Schnucki, der Katze... Lisa gefiel ihre neue Tätigkeit sehr und durch die freundschaftliche Beziehung zur Carla fühlte sie sich gut aufgehoben. Es herrschte eine familiäre Atmosphäre. Auch Herr Breiting war sehr erfreut über Carlas Entscheidung.

Über das Gehalt hatten sie sich auch schnell und unkompliziert geeinigt – wie leicht und mühelos plötzlich alles klappte... Lisa wundert sich heute noch darüber. Aber insgeheim ist sie davon überzeugt, dass an diesem Wunder ihr selbst kreiertes Drehbuch maßgeblich mitgewirkt hatte.

Ende gut - alles gut...? Ja, in Lisas Fall scheint es wirklich so zu sein....

So erlebt Lisa die Wunder des Alltags immer wieder – ob diese durch eine Katze, die sich ganz zufällig(?) in ihrer Strasse verirrt oder durch einen spontanen, netten Kaffeeplausch zu Stande kommen...  der Einfallsreichtum des Universums kennt eben keine Grenzen... Aber ganz egal wie – Lisa hatte ihr Ziel erreicht (Vorstellungskraft!) – zuerst bekam sie Geld und auch noch ihren Traumjob.

Die Wunder des Alltags begegnen uns meistens auf ungewöhnlichen Wegen, oft unerwartet –  dafür umso Wunder-voller!


Du bekommst immer das, woran du denkst, ob du es nun haben möchtest oder nicht.
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(Esther & Jerry Hicks)


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Copyright © Sunelly Sims

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